HOSTA: eine Leidenschaft für`s Leben
Eine Leidenschaft für’s Leben! Doch es müssen nicht alle der 7.000 bisher gezüchteten Sorten sein. Lassen Sie sich verzaubern von der unheimlichen Vielfalt dieser einzigartigen Gattung, die in der Botanik wohl ihres Gleichen sucht. Ich kultiviere in meiner Gärtnerei mehr als 600 Sorten dieser phantastischen Pflanzen und bin immer bestrebt, meinen Kunden die neuesten Sorten in hervorragender Qualität zu fairen Preisen anzubieten. Der Großteil der Vermehrung wird auf vegetativem Wege – also Teilung – durchgeführt, wobei ein besonderes Augenmerk auf Sauberkeit/Vermeidung von Virusübertragung und Sortenechtheit gelegt wird. Das Ergebnis sind qualitativ hochwertige Pflanzen, die das Herz jedes Gartenliebhabers höher schlagen lassen. Zu einem Besuch in meiner Gärtnerei sind Sie herzlich eingeladen, aber wie immer Vorsicht: hoher Suchtfaktor !!!
Wie keine andere Pflanzengattung erleben die Funkien in den letzten Jahren eine wahre Renaissance und sind nun wohl endgültig aus ihrem Dornröschen-Schlaf erwacht. In Anbetracht der vielen Vorzüge dieser formenreichen Spezies ist es eigentlich sehr verwunderlich, dass dies erst so spät geschehen ist.
Die Hosta-Arten stammen ursprünglich aus Ostasien mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Japan; und hier insb. von der japanischen Hauptinsel Honshu. Läßt man das leider immer noch bestehende Nomenklatur-Wirrwarr einmal außer Acht, dann kann man die Anzahl der Arten auf ca. 50 festsetzen. Hierzu gehören dann z. B. Arten wie H. pycnophylla, H. hypoleuca, H. longifolia, H. sieboldii u.s.w.. Botanisch gehören die Funkien in die Familie der Liliaceen (Liliengewächse). Dies läßt sich an ihren Infloreszenzen (Blüten-/Geschlechtsorganen) ableiten. Alle Hosta sind staudig und werden von Jahr zu Jahr schöner und imposanter. Die ersten Hosta-Samen gelangen im 18. Jahrhundert von Japan nach Europa. Anfangs wurde diese Gattung u. a. mit dem Gattungsnamen "Funkia" belegt, von dem sich der heutige Trivialname Funkie ableitet. Wahrscheinlich wurde 1904 der heute gültige Gattungsname Hosta eingeführt. Lange Zeit waren in Europa nur wenige Sorten/Arten zu finden (z. B. Hosta 'Fortunei Albopicta' oder Hosta elata) und das Image der Friedhofspflanzen oder der Großmutter-Staude konnte sich über die Jahre manifestieren. Doch in der letzten Zeit besinnen sich - nicht zuletzt auch angekurbelt durch den Fleiß der erfolgreichen Züchter - immer mehr Gartenenthusiasten auf diese einzigartige Gattung.
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Hosta sind hervorragende Blattschmuckstauden, die aufgrund ihrer vielen Vorteile einen umfassenden Einsatz in der Gartengestaltung finden können; denn den Forderungen, die ein Gartengestalter an eine Pflanze stellt, paßt sich die Hosta in jeglicher Weise an. Ein entscheidender Faktor ist hier sicherlich die Tatsache, daß das Blattwerk die gesamte Vegetationsperiode über einen zierenden Reiz hat und kurzfristige "Blütenattacken" hierdurch aussticht. Blätter sind - wie bei vielen anderen panaschierten Pflanzen auch - eben ein wesentlich längerwirkendes Gestaltungselement als Blüten. Die extreme Resistenz und Widerstandsfähigkeit der Funkien z. B. auch gegen Wurzeldruck prädestinieren die Pflanzen für Standorte, die ansonsten als "nicht bepflanzbar" gelten. Gerade alte und eingewachsene Gärten gewinnen sehr durch repräsentative Hostapflanzungen, die einen überaus großzügigen Charakter haben können. Die Trockenheitsresistenz, die geringe Pflegeintensivität und auch die geringe Schädlingsanfälligkeit unterstreichen dies. Auch in puncto Winterhärte und Wuchskraft überzeugen die Hosta eindeutig.
In puncto Kombination mit anderen Pflanzen sind die Hosta sehr variabel. Sie eignen sich zum einen sehr gut als Unterpflanzungen für anspruchsvolle Laubgehölze, Rhododendren und auch Koniferen. Als Nachbarn aus dem Bereich Stauden eignen sich vor allem die Schattenstauden. Pflanzungen mit Astilben, Cimicifuga, Polygonatum, Pulmonarien, Epimedien, Brunnera, Uvularia, Smilacina, Paris, Trillium, Diphylleia, wertvollen Farnen und Gräsern können - richtig gesetzt - atemberaubende Wirkungen erzielen. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen das japanische Waldgras Hakonechloa macra 'Aureola' mit seinen gelbpanaschierten Blättern und seinen locker-eleganten Blatthorsten, die wirken, als sei der Wind kurz zuvor hindurch gestrichen. Dieses Gras in Kombination mit einer rein blauen Hosta wie z. B. 'Hadspen Blue' hat schon so manchem den Atem verschlagen.
Bei all diesen hervorragenden Eigenschaften der Gattung Hosta fällt es nicht weiter schwer, schnell die ungeahnten gestalterischen Möglichkeiten zu erkennen, die in dieser Pflanze stecken. Mit den Giganten wie Hosta-Hybr. 'Blue Angel', H.-Hybr. ‚War Paint‘, H.-Hybr. ‚Empress Wu‘, oder auch H.-Hybr. ‚Brother Stephan‘ kann man im Beethintergrund gezielte Akzente setzen, mit duftenden Sorten kann man Sonnenrabatten aufwerten und mit kleineren, ausläuferbildenden Sorten wie z. B. Hosta-Hybr. 'Stiletto' ist es möglich, effektvolle Beeteinfassungen zu kreieren. Zum Wasser hat die Gattung Hosta aufgrund ihres Habitus wohl eine natürliche Affinität, denn an nur wenigen anderen Standorten kommt ihre Eleganz und Grazie so gut zur Geltung wie an einer Wasserfläche. Allerdings sollte man hier immer beachten, daß die Wurzeln keine Staunässe vertragen! Viele Sorten - gerade viele der Großen - haben einen ausgeprägten Solitärcharakter; andere wiederum wirken in kleineren Gruppen besonders attraktiv. Die farblichen Abstimmungen können hier das ganze Spektrum abdecken; dem Einfallsreichtum des Gärtners sollten hier keine Grenzen gesetzt sein und wie wir wissen ist Geschmack etwas relatives.
Nun kristallisiert sich schon heraus, was für eine "Superstaude" die Hosta doch eigentlich ist. Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten und so will ich einwenig Wasser in den Wein schütten. Denn auch wenn die Hosta schon sehr krankheitsresistent sind, so kommen ab und an doch Schädlinge und Erkrankungen vor. Schädling Nr. 1 sind und bleiben die Schnecken. Für einen Hostasammler gibt es nichts schlimmeres als eines morgens in den Garten zu gehen und eine Pflanze, die man noch am letzten Abend bewunderte, total durchlöchert vorzufinden. Neben den altbewährten und meist nicht immer sehr erfolgreichen Methoden der Bekämpfung wie Bierfallen ( locken auch die Schnecken aus den Nachbargärten an !), Mulchen mit verschiedenen Materialien wie z. B. Steinmehl, Sägemehl, Ausbringen von Alaun, usw. werden heute meist synthetische Präparate - die sog. Molluskizide - für die Bekämpfung eingesetzt. Zur Zeit sind 3 unterschiedliche Wirkstoffe auf dem Markt, von denen 2 doch etwas bedenklich sind. Mercaptodimethur/Methiocarb ist ein Carbamat, welches auch bei Warmblütern (Igel, andere Nützlinge, auch Katzen) eine sehr starke Wirkung aufweist. Die Mortalität liegt bei annähernd 100 %; aber wie angedeutet eben nicht nur für Schädlinge. Sehr verbreitet ist daneben Metaldehyd. Die wissenschaftliche Meinung über die Schädigung von Igel und anderen Nützlingen geht hier noch auseinander; nach Anwendung zeigt sich hier immer das abstoßende Ausschleimen der Schnecken, die am "Tatort" zurückbleiben. Die Mortalität liegt bei über 90 %. Nach Aussagen eines Veterinäres ist Metaldehyd schädlich für Katzen. Empfehlen möchte ich eine Eisen-Phosphat-Verbindung von Neudorff, die unter dem Namen Ferramol in den Handel gekommen ist. Diese Verbindung kommt in ähnlicher Form auch im Boden vor und ist unschädlich. Sie wird zu Eisen- und Phosphorverbindungen abgebaut und hat eine Mortalität von 80 %. Die Feuchteresistenz ist sehr gut. Ich habe sehr gute Erfahrung mit Ferramol gemacht; man sollte mit der Anwendung aber bereits im zeitigen Frühjahr (Anfang März) beginnen, da gerade in milden Wintern die Schnecken fast durchgängig aktiv sind. So fängt man den ersten, kräftigen Populationsschub ab und reduziert die Anzahl der Schnecken über das Jahr merklich. Die Schnecken verkriechen sich nach der Aufnahme des Wirkstoffes und verenden in ihren Verstecken. An dieser Stelle will ich aber auch darauf hinweisen, daß verschiedene Kunden von mir berichteten, daß ihre Erfahrungen mit Ferramol eher negativ waren. Wahrscheinlich haben hier Standort, Witterung usw. einen großen Einfluß. Letztlich will ich noch auf ein neues Präparat der Firma NEEM hinweisen, welches neu auf dem Markt ist. Es wird aus Extrakten von Lebermoosen gewonnen. Ich habe dieses Präparat allerdings noch nicht angewendet und kann über die Wirksamkeit keine Aussage treffen.
Seltener kann die Infektion durch Viren beobachtet werden. Die Blätter zeigen dann meist unregelmäßige, gelbliche Flecken und die Blattspreiten sind teilweise verkrüppelt. Die genaue Diagnose kann nur durch die Experten der Pflanzenschutzämter erfolgen. Eine Bekämpfung ist dann nur durch das Vernichten der Pflanzen möglich. Aber glücklicherweise kommen diese Infektionen durch Viren nur sehr selten vor.
Häufiger ist hier das Auftreten verschiedener Mykosen/Pilzinfektionen, die durch unterschiedliche Blattfleckenerreger verursacht werden, zu beobachten. Die Schadsymtome ähneln teilweise denen der Virusinfektionen. Eine Behandlung kann mit Breitbandfungiziden wie Mancozeb (DITHANE ULTRA; Zulassung beachten!) erfolgen. Eine gute Wirkung haben auch die neu eingeführten Strobilurine. Diese bestechen durch ihre protektive, kurative und erradikative Wirkung. Bei der Topfkultur können verschiedene Bodenpathogene wie Pythium oder Phytophtora vorkommen. Um diese auszuschalten sollten die Gefäße im Winter trocken gehalten werden. Weiterhin schädigen können verschiedene Nematoden. Hier müssen die betreffenden Pflanzen vernichtet werden. Teilweise treten ab und an auch Blattläuse auf. Diese können durch Thiacloprid (Calypso; bitte Zulassung beachten!) optimal kontrolliert werden. Auch Spätfröste an später auswachsenden Blättern sind möglich. Diese ähneln Virusinfektionen, verwachsen sich aber im Laufe der Vegetationsperiode.
Bei manchen "Medio-Panaschierungen" ( Hosta mit weißer oder gelber Mitte) kann es im Laufe der Vegetationsperiode zu einem "Schmelzen" der Mitte kommen. Man spricht auch vom "melting out". Die Blattmitte verliert im Verlauf der Vegetationsperiode immer mehr an Substanz, wird pergamentartig und löst sich schließlich gänzlich auf, so daß Löcher entstehen. Warme Standorte mit wenig Licht und hoher Luftfeuchtigkeit scheinen diese Prozesse zu beschleunigen. Es gibt aber auch so manche schlechte Sorte, bei der diese Erscheinung einfach genetisch festgelegt ist.
In der Kultur sind die Hosta eigentlich recht anspruchslose Pflanzen. Sie kommen in jedem normalen Gartenboden voran, sofern er nicht zu sandig und trocken ist. Tiefgründiger, humoser Boden oder durchlüfteter Lehmboden werden besonders gut vertragen. Der pH-Wert sollte im leicht sauren bis neutralen Bereich liegen. Eine Düngung sollte nur organisch erfolgen und eine Überdüngung mit Stickstoff (NO3- und NH4+) ist zu unterbinden. Länger andauernde Trockenheit wird gut vertragen; gelegentliches Wässern ist in diesen Zeiten von Vorteil. Die Lichtverhältnisse sind bei den diversen Sorten unterschiedlich und jeweils im Katalog angegeben. Grundsätzlich kann man pauschalieren, daß die duftenden Sorten einen warmen Standort erhalten sollten und die blauen Typen nicht zu sehr dem Sonnenlicht ausgesetzt werden sollten. Dann schmilzt die dicke Kutikula/Wachsschicht - nur diese erscheint unserem Auge blau !!! - und zurück bleibt ein schmutziger Grünton. Der Pflegeaufwand hält sich weiterhin sehr in Grenzen. Das alte Laub kann im Frühjahr abgeschnitten werden und im Sommer sollte man hinunterfallende Blüten von den Blättern nehmen, da diese ansonsten faulen. Spätfrostgefährdete bzw. frühaustreibende Sorten wie z. B. Hosta montana 'Aureomarginata' kann man mit etwas Reisig schützen oder gleich in Töpfe setzen, damit man Sie bei Frost "in Sicherheit bringen " kann. Bei getopften Hosta ist es angebracht, diese im Winter trocken unterzustellen an einem Standort, wo die Ballen auch ruhig einmal durchfrieren können. Geeignet sind z. B. Dachüberstände, offene Anbauten oder offene Carports. Die Hauptsache ist, daß die Töpfe ab Ende Oktober bis Anfang April nicht mehr zu stark gegossen werden.
Glücklicherweise sind die Pflanzen die gesamte Vegetationsperiode über gut versandfähig, auch ohne Substrat an den Wurzeln. Es ist zu empfehlen, die Pflanzen nach dem Erhalt über Nacht in einen Eimer mit Wasser zu stellen, damit sich die Hosta von den Strapazen der Reise erholen können. Anschließend werden sie gepflanzt. Sie können dem Pflanzloch - je nach Bodenbeschaffenheit - gerne etwas Kompost und organische Düngemittel beigeben wie z. B Hornspäne um eine Startdüngung zu gewährleisten. Von der Verwendung von Torf sollten wir hier allerdings endlich abkommen; dies fördert lediglich den Abbau der letzten Moore und in keinem Fall das Wachstum der Hosta! Nach dem Pflanzen gut wässern. Nach einigen Tagen werden Sie bemerken, daß die Pflanze schon einwächst und gedeiht!
Letztlich möchte ich noch eine Anmerkung zu den Größenangaben in den Beschreibungen machen. Hierbei handelt es sich um Werte, die nach ca. 5 - 6 Jahren erreicht werden bei optimalem Stand der Pflanzen; die Hosta ist dann fast ausgewachsen. Etwas Geduld ist also angebracht; aber wir wissen ja alle "Garten kommt von Warten!". Weiterhin mag Ihnen der Gedanke kommen, daß viele Beschreibungen unterschiedlicher Sorten sehr ähnlich oder gar identisch klingen. Die Beschreibungen beziehen sich natürlich auf ausgewachsene Exemplare und an diesen zeigen sich dann auch oftmals erst die einzelnen Charakteristika, die eine Sorte unvergleichlich machen und den Sortenstatus fundamentieren.